Am 25. November 2018 jährt sich das Ende des deutschen Kolonialreichs in Afrika, Ozeanien und Asien zum 100. Mal. Die brutale Durchsetzung deutscher Interessen während der 35-jährigen direkten Kolonialherrschaft kostete schätzungsweise einer Million Menschen – vor allem afrikanischer Herkunft – das Leben. Nicht nur Deutschlands Genozid an den Herero und Nama, sondern auch der Maji-Maji-Krieg und der Feldzug Lettow-Vorbecks im Ersten Weltkrieg in Ostafrika waren Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Weiterlesen „100 Jahre nach dem Ende des deutschen Kolonialreichs: Erklärung des bundesweiten Netzwerks zur Dekolonisierung der Erinnerungskultur“
Forschung & Aktivitäten
Wilhelm Kuhnert, der malende Kolonialherr
„Die Frankfurter Schirn hat mit ihrer Ausstellung „König der Tiere: Wilhelm Kuhnert und das Bild von Afrika“ eine Debatte entfacht: Wo bleibt die kritische Einbettung dieses Malers im Gefüge des deutschen Kolonialismus? Die Kritik ist berechtigt, schreibt Eric Otieno in seinem Gastkommentar für Monopol.“
Der Gastkommentar wurde am 20.11.2018 veröffentlicht und kann hier eingesehen werden.
Aktuelle Veranstaltungen an der Uni Kassel!
In diesem Semester finden an der Uni Kassel verschiedene Veranstaltungen statt, auf die wir gern hinweisen möchten.
Am 19.11.2018 referiert Prof. Dr. Inés de Castro zum Thema „Zum Umgang mit dem kolonialen Erbe in ethnologischen Museen“. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Neuzeitlichen Forschungskolloquiums des Fachbereichs 05 statt und beginnt um 18 Uhr (c.t.) im Seminarraum 2 (R1111) im Campus Center.
Außerdem findet in diesem Semester die Vorlesung „Deutscher Kolonialismus (1880 – 1945)“ von Dr. Richard Hölzl jeweils dienstags von 16 bis 18 Uhr (c.t.) in der Diagonale 1, Hörsaal 1 statt.
Kolonialkritischer Stadtrundgang durch Witzenhausen
„Gemeinsam wollen wir uns auf die Suche nach den Spuren machen, die die deutsche Kolonialzeit in Witzenhausen hinterließ und herausfinden, welche Bedeutung diese für uns heute noch haben.
Es erwarten uns spannende und abwechslungsreiche zwei Stunden rund um den Campus in der Steinstraße – kommen Sie mit!
Der postkoloniale Stadtrundgang ist im Rahmen einer studentischen Projektarbeit am FB11 der Uni Kassel entstanden und wird von Studierenden durchgeführt.“
„Ich war ein Fremder und du hast mich aufgenommen” – Stoppt die Verdrängung des Obelisken!
Wir protestieren gegen den Versuch, das Kunstwerk des documenta 14 Künstlers Olu Oguibe vom Königsplatz zu versetzen und ihm damit eine zentrale Dimension seiner Bedeutung zu rauben. Wir fordern dazu auf, die Arbeit des Kunstwerks auf dem Königsplatz anzuerkennen: das heisst zu verstehen, wie es höchst gelungen die Zunahme rassistischer, antisemitischer, anti-muslimischer Diskurse sichtbar macht. Gleichzeitigt fordert die Viersprachigkeit der Arbeit zu mehrsprachigen Auseinandersetzungen auf. Darin formuliert sich eine hoffnungsvolle Vision, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft friedlich zusammenleben.
Rundgang mit kassel postkolonial auf dem Campusfest
Weltkolonialerbe – made in Kassel?
Wie viele andere Städte auch hat Kassel die deutsche
Kolonial- und Rassismusgeschichte mitgeprägt:
Lokomotiven
für „Deutsch-Südwestafrika“, Ausbildung
von Kolonialbeamten … Unser postkolonialer Stadtrundgang
geht mit Ihnen auf Spurensuche.
Wann: 07.06.2018, 16:15 Uhr
Wo: direkt neben der Anmeldung im Außenbereich
zwischen Arnold-
Bode-Straße und Campus
Center.
Weitere Infos zu Campusfest: https://www.uni-kassel.de/veranstaltung/2018/campusfest-2018/campusfest-im-campus-center.html
Auftaktveranstaltung der Nachwuchsforscher* innen-Gruppe „Protest und Reform in der globalen politischen Ökonomie aus Perspektive einer postkolonialen Politikforschung“
Veranstaltungshinweis: Weltkolonialerbe – made in Kassel?
Kassel ist mittelgroß, mittelspannend und auf der Deutschlandkarte mittig zentriert. Soweit, so unspektakulär.
Von hier aus rollten die Lokomotiven der Henschel-Werke ins damalige „Deutsch-Südwestafrika“, hier entwickelte der Anatom Thomas Soemmering im 18. Jahrhundert „wissenschaftliche“ Rassentheorien, hier mussten Schwarze Arbeiter*innen dem Bergpark Wilhelmshöhe exotisches Flair verleihen, hier wurden Kolonialbeamte ausgebildet, und hier beging der NSU den Mord an Halit Yozgat.
Unser postkolonialer Stadtrundgang bietet eine Spurensuche an, bei der wir ausgehend von der Gegenwart historische Wurzeln für koloniale Denkmuster und Praxen erkunden.
Der Stadtrundgang beginnt am 29.11.2017 um 15:00 am Halitplatz und ist eine gemeinsame Veranstaltung von kassel postkolonial und dem AStA.Du möchtest mehr über deinen neuen oder alten Wohnort lernen?
Anmeldungen sind bis zum 28.11. über antidiskriminierung@asta-k
Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 20 Personen begrenzt.
Veranstaltungshinweis: „Revolutions past and present. Burkina Faso and the relevance of anti-colonialism“
„Revolutions past and present. Burkina Faso and the relevance of anti-colonialism“
– film screening & discussion –
Date & time: Wednesday, 15 November, 2017 at 7 pm
Venue: Invitation_Revolutions past and present,
Sternstraße 20, 34123 Kassel
30 years ago the president of Burkina Faso Thomas Sankara was assassinated. This end of an “anti-imperialist revolution” marked the beginning of decades of dictatorial rule by the regime of his murderer Blaise Compaoré. However, three years ago, mass protests forced the president to leave office.
After a brief introduction to Thomas Sankara and his pan-Africanist and anti-colonial politics, we watch a filmic remembrance of the popular insurrection in Burkina Faso in 2014. “Revolution with bare hands. The trajectory of a people. Burkina Faso” by Moussa Ouédraogo & Hans-Georg Eberl (2016, French/Morée with English subtitles). The film approaches protagonists of the revolution. It asks about reasons and motivations based in the living conditions of the population as well as in memories of foregone struggles for emancipation during previous decades such as those linked to the times of Thomas Sankara.
After the screening, Vanessa Eileen Thompson (Goethe University Frankfurt) will animate the discussion by contextualising the film in debates on postcolonial feminism and by inquiring into the relevance of pan-Africanist ideas for anti-racist movements in Europe today.
«Les peuples du monde entier ont le même combat à livrer pour la justice sociale, pour la liberté, pour la démocratie.» (Thomas Sankara)
“The peoples of the whole world have to undertake the same fight for social justice, for freedom, for democracy.” (Thomas Sankara)
kassel postkolonial im Freien Radio Kassel
Am 29.06.2017 war kassel postkolonial zu Gast im Freien Radio Kassel. Im „Stadtlabor“ haben wir gemeinsam mit dem Moderator Klaus Schaake darüber gesprochen, wie die Spuren des Kolonialismus noch heute das Stadtbild prägen.
Viel Spaß beim Nachhören!